An dieser Stelle herzlichen Dank dem Jugendfeuerwehrwart in Esenshamm und dem Stadtbrandmeister von Nordenham, Herrn Hoyer, für die zahlreichen Tipps.
Wieder einmal habe ich festgestellt, daß Tornadospuren auf Feldern mit ausgewachsenen Mais-, Raps- oder Getreidesorten, in Wäldern, Ortschaften oder auch Wiesen allemal verfolgt werden können. Auf dem flachen Land und die Betonung liegt auf flach, genutzt überwiegend als Weidefläche, durchzogen von Wassergräben, nur selten bewachsen mit Baum oder Strauch (bewußt im Singular), kann es schwierig werden.
Da hilft es ein wenig, wenn nette Augenzeugen den Tornado gesehen haben und ihn annähernd klassifizieren konnten: Er war so stark, daß sogar einige Kühe umgefallen sind...
Da alle Kühe wieder stehen, habe ich mich auf die beschädigte Maschinenhalle konzentriert.
Der Tornado zog am Montag, 27.03.2006 zwischen 17:15 Uhr und 17:25 südlich von Nordenham von West nach Ost und hinterließ
in Höhe der eingezeichneten Punkte Schäden. Während er am linken Punkt nur einige Dachziegel löste, beschädigte er die östlich gelegene Maschinenhalle erheblich.



Die Wände, die aus einer Stiel-Riegelkonstruktion aus Holz mit Stahltrapezverkleidung gebildet waren, wurden zwischen den Stahlrahmenstützen fast vollständig zerstört.

Die 15x15 cm dicken Holzstiele hielten der Windlast nicht stand und gaben nach:


Um ein Gefühl für die Kräfte die dort gewirkt haben müssen zu bekommen, hier ein grober Überschlag.
Um einen solchen Stiel von 15x15cm ca. 1m unterhalb der Traufe der rund 7m hohen Halle durchzubrechen, müßte an dieser Stelle eine Kraft von 8 kN punktuell gewirkt haben. Das entspricht hier auf der Erde der Gewichtskraft einer Masse von 800 kg. Um einen gleichmäßig belasteten Stiel der gleichen Stärke in der Mitte zu brechen, braucht es immerhin 1,1kN/m (entsprechend 110kg pro laufenden Meter).

Und wo der Wind einmal drin war, da wollte er auch irgendwann wieder raus und zwar an der Rückseite der Halle:

Er schob die schweren Maschinen gleich mit raus:


In ca. 300m Entfernung steckten diese Reste der Kunststoffverkleidung:

Dieses Holzstück mit den Maßen von 13x7x100cm wurde ca. 200m weit transportiert:

Die Holzteile auf den beiden folgenden Bildern (15x15x300cm und 13x7x400cm) mit einem Einzelgewicht von ca. 40kg wurden ca. 50m weit verlagert:


Dieses Holzteil mit einem Gewicht von 10kg wurde rund 400m weit transportiert:

Trotzdem hatten die Bewohner des Hofes noch Glück im Unglück, denn links von der zerstörten Maschinenhalle befindet sich die Viehhalle und dahinter das Wohngebäude:

Hier noch einmal einige Links zum Ereignis:
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/ ... ead=865047
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/ ... ead=864328
Viele Grüße
Peter