wie einige von Euch vielleicht schon gehört haben, hat der DWD die "Low Level Reflectivity" Radardaten für zertifizierte Skywarn-Vereinsmitglieder zur Verfügung gestellt. Da wir in den letzten Tagen vermehrt Anfragen erhalten haben, wie diese Radardaten denn genau aussehen und was man damit so alles machen kann, möchten wir ein paar Beispiele zeigen, wie dieses System aufgebaut ist. Die Veröffentlichung der folgenden Beispieldaten geschieht mit freundlicher Genehmigung des DWD.
Die Radardaten werden über die Web-Oberfläche "IRAS" (Interaktives Radar-Analyse-System) zur Verfügung gestellt. Diese Web-Oberfläche wurde vom Autor dieses Posting programmiert und gestattet einen einfachen und bequemen Zugriff auf die in IRAS eingebetteten Produkte. Es wurde bewußt Wert auf eine einfache Optik ohne viel Schnick-Schnack gelegt, da die Radardaten auch unterwegs mit einer mobilen Handyverbindung möglichst schnell und effizent übertragen werden sollen.
Die Aufbereitung der binären Rohdaten in grafische Radarbilder erfolgt mit Hilfe der Software RadVis von Dipl.-Met. Jan Hoffmann. Es folgen ein paar exemplarische Beispiele, die alle bei einer Bildschirmauflösung von 1024x768 aufgenommen und nachträglich auf 800x600 verkleinert wurden zwecks besser Darstellung in diesem Posting.

Dieses Bild zeigt das Composit aus allen 16 Radarstationen, von denen wir alle fünf Minuten die Radardaten erhalten.
An dieser Stelle sei auch kurz auf die Bedienung von IRAS eingegangen:
Auf der linken Seite wählt man Datum und Uhrzeit aus, außerdem hat man die Möglichkeit anzugeben, ob man nur ein Einzelbild oder eine animierte Darstellung haben möchte. Animationen lassen sich über das Controllpanel oben in der Leiste bequem steuern.

Hier haben wir z.B. die Radarstation von Emden ausgewählt. Eingezeichnet sind neben Bundesländer- und Landkreisgrenzen
auch Städte sowie Autobahnen und Bundesstraßen zur Orientierung.

Aktiviert man im linken Menü die Option "Karte vergrößern", kann man die jeweilige Karte nochmal vergrößert betrachten
und Zellen genauer untersuchen. Dieses Radarbild zeigt z.B. einen kleinen Giftzwerg bei Meppen.
Selbstverständlich lassen sich die Optionen auch kombinieren, ich kann also z.B. auch eine vergrößerte Karte animieren und mit dem Controllpanel die Animation steuern.
Mit IRAS haben vor allem die Stormchaser so ideale Möglichkeiten, Gewitterzellen gezielt anzusteuern und zu beobachten und bei erreichen der Meldekriterien sofort eine Meldung abzusetzen. Natürlich können aber auch normale Skywarn-Mitglieder IRAS benutzen, vorausgesetzt man hat sich als Advanced Spotter Premium angemeldet und die Zertifizierung erfolgreich abgelegt.
An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass man als zertifizierter ASP auch Zugriff auf den internen Bereich der Unwetterzentrale erhält. Dort hat man u.a. Zugriff auf das Composit-Regenradar der UWZ sowie einer Möglichkeit, das UWZ-Radar mit Google Earth zu kombinieren.
Grüße,
Vorstand
Skywarn Deutschland e.V.