eine gute Woche ist es her, dass die ersten schweren Gewitter über das Land gezogen sind. Ich erinnere mich noch, dass ich mit Martin übereinstimmend am Vorabend meinte, dass wohl nicht viel passieren wird, aber durchaus Chancen bestehen. Am Ende wissen wir alle, wie es ausging. Andreas, Jonas, Stephan und Ronny posteten bereits ihr tollen Eindrücke von diesem Tag, die eine ganze Bandbreite von unterschiedlichen Strukturen in verschiedenen Lichtstimmungen zeigten.
Für mich ging es nach einigen Überstunden kurz nach 18 Uhr in Erfurt los. Auf dem Weg zum Auto Sonnenschein zwischen den Zellen im Norden, ein toller scharfer Amboss am Horizont und dazu Grummeln in der Geräuschkulisse des Feierabendsverkehrs in der Stadt. Die Rush Hour war zum Glück vorbei und es ging rasch über die B4 nordwärts einigen Niederschlagskernen entgegen. Blick auf das Radar zu dieser Zeit:

Quelle: WetterOnline Mitgliederbereich
Nördlich von Sömmerda dann ein erstes Foto gen Nordwesten:

Ich fuhr noch ein Stück weiter und positionierte mich auf einer Aussicht bei Weißensee:

An der Rückseite bauten die Zellen bilderbuchmäßig an. Ein tolles Schauspiel, welches ich mit Andreas genießen konnte:

Gen Westen könnte man wiederum meinen, es wäre nie etwas passiert:

Nach einer Weile fuhren wir beide wieder heimwärts. Auf der Rückfahrt ergaben sich noch einmal tolle Eindrücke mit einer sterbenden Zelle bei Kleinromstedt:

Auch waren diese Wolken sehr imposant anzusehen:

Ein Stückchen weiter ostwärts positionierte ich mich auf einem schlammigen Feldweg um die Zelle im Abendlicht noch zu beobachten:

Nach Westen ergab sich eine nette Stimmung, als würde der Himmel seine Unterschrift mit diesem Cirrus hinter den ersten Gewitterangriff setzen:

Richtung Südosten bildete sich pünktlich im Abendlicht eine sehr nette EInzelzelle, die von vielen Chasern abgelichtet wurde:



Während der letzten 2 Stunden zog bereits aus Bayern ein MCS heran, der für die Nacht noch interessant werden sollte. Ich hoffte noch schnell etwas Essen zu können, Pommes und Fischstäbchen waren aber nicht so schnell fertig, wie das Flackern aus Südwesten näher kam. Es sei angemerkt, dass man sie auch nach Mitternacht kalt essen kann :grins
Bemerkenswert ist die Linie mit hoher Reflektivität, die sich über dem Thüringer Wald bildete:

Quelle: WetterOnline Mitgliederbereich
Nach 2 Minuten Fahrweg schaute ich dem aufziehendem Spektakel im Südwesten zu:



Die Blitzrate nahm generell im Südwesten mehr zu als Richtung Süden. Mit dem wenigen Verkehr um diese späte Zeit sollte es also möglich sein, rasch nach Norden voran zu kommen, um die Blitzshow noch länger genießen zu können. Ich fuhr auf meinen gewohnten Aussichtspunkt bei Olbersleben, der jüngst mit noch mehr Windrädern zugepflastert wurde und somit das Prädikat "bedingt chasingtauglich" ab 2013 erhält. Während der Fahrt wurde der vermeintlich aktivere Teil schwächer zugunsten des östlichen Teils, der sich Richtung Jena verlagerte (vergleiche gern noch einmal Radaranimation oben). So zeigten sich die Blitze in weiter Ferne:



Dann tat sich auch Richtung Süden wieder etwas:

Zweimal gab es im Umkreis Naheinschläge, wie unschwer auf den folgenden Bildern anhand der Helligkeit zu sehen ist:


Die Blitzaktivität lies im Verlauf weiter nach, es ging nach Hause.
Nur 2 Tage später sollte es zu einem weiteren, atemberaubenden Chasing kommen, dessen Bericht bald folgt. Eine kurze Vorschau:

Markus