Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2007, 01:57
Moin...
...habe meinen Beitrag oben noch einmal überarbeitet...besser so ?
...habe meinen Beitrag oben noch einmal überarbeitet...besser so ?
Skywarn, Gewitter, Unwetter, Hagel, Downburts und Tornados
https://forum.skywarn.de/
Diese Diskussion ist schon relativ alt, und auch hierzulande hat sichAls problematisch sehe ich leider auch die zahlreiche (englische) Literatur in der Funnel und Blindtrombe gleichgesetzt werden. Das wäre nach Deinem Vorschlag nicht mehr haltbar.
Wie ich bereits im Ausgangsthread schrieb, ist nicht die Wolke für den Schaden am Boden verantwortlich, sondern der unsichtbare Wirbel. Die Wolke macht den Wirbel nur sichtbar. Ob nun glatt-konisch oder zerrissen-unregelmäßig, das ist egal. Die Mehrzahl der sichtbaren Wirbel tragen jedoch ein konisches Aussehen, weswegen der Begriff Trichterwolke hierfür ganz gut passt. Fractus-Tornados sind eher selten bzw. werden seltener beobachtet.huemmlingerin-87 hat geschrieben: aber.. nochmal doof gefragt.. diese fracti (fraktusse..frakteen) haben aber keinen nennenswerten bodenkontakt oder richten keinen schaden an oder!?
O.K., der von Dir (und bereits vor kurzem von Herbert in der WZ) gemachte Einwand – dass hier nicht explizit zwischen Blindtrombe und Funnelcloud unterschieden wird - ist berechtigt und sollte behoben werden.Benjamin hat geschrieben:Diese Diskussion ist schon relativ alt, und auch hierzulande hat sichAls problematisch sehe ich leider auch die zahlreiche (englische) Literatur in der Funnel und Blindtrombe gleichgesetzt werden. Das wäre nach Deinem Vorschlag nicht mehr haltbar.
die Trennung noch nicht durchgesetzt. So wird z.B. bei offiziellen
DWD Verlautbarungen und auch beim (selbsternannten)
Kompetenzzentrum "TorDACH" gleichgesetzt.
Dass diese Gleichsetzung Mißverständnisse fördert und verursacht ist
kein Geheimnis
nun ja, es kommt darauf an, was man möchte. Will man etwa ermitteln, ob die synoptische Situation generell die Bildung von Tornados zuließ, ist auch die Erfassung von unterkritischen Fällen sowie Blindtromben wichtig. Geht es mehr um die Erforschung von Tornados als besondere Schadensbringer, ist die Festlegung einer Untergrenze der Windgeschwindigkeit sicher sinnvoll. Interessenkonflikt vorprogrammiert?Forstexperte hat geschrieben:Tatsache ist, die Einführung einer Windgeschwindigkeitsschwelle würde hier sicher vieles enorm vereinfachen.
Da sehe ich keinerlei Problem, denn das ist gängige Praxis: Licht-, UV-, Röntgen- und Gammastrahlen (um nur einen Ausschnitt zu erwähnen) sind an sich das selbe Phänomen - nur mit unterschiedlichen Energieniveaus.Darf man ein physikalisch ein und dasselbe Phänomen nur nach einem subjektiv gesetztem Intensitäts-Schwellenwertes unterschiedlich nennen?
Das sehe ich anders. Was würde sich ändern? Woher wissen wir denn im Einzelfall, ob diese Schwelle tatsächlich erreicht wurde? Ich denke, der Nachweis wäre dann eher noch schwieriger.Forstexperte hat geschrieben:Tatsache ist, die Einführung einer Windgeschwindigkeitsschwelle würde hier sicher vieles enorm vereinfachen.
Auch hier ein Einspruch von mir: Die Erfahrung zeigt, dass Schäden oder Aufwirbelungen ja durchaus beobachtet worden sein können, aber halt bisher einfach noch nicht bekannt sind. Wir wissen noch nicht genau, was vor Ort tatsächlich passiert ist, bisher liegen zumindest mir nur Beobachtungen aus großer Entfernung vor.Forstexperte hat geschrieben:Bei derart weit herabreichenden Trichterwolken wie auf diesen beiden Bildern sollten wir von tornadischen Winden am Erdboden ausgehen.
http://www.thgaulke.de/Forum/Tornado_2.jpg
http://www.thgaulke.de/Forum/Tornado_4.jpg
http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=4054
Schäden konnten bislang nicht gefunden werden. Allerdings ist auch nicht gesagt, dass überhaupt keine Schäden auftraten. Allerdings: Hätte es stärkere Schäden oder Aufwirbelungen gegeben, wäre dies wohl beobachtet worden.
Also T0/F0- oder ein unterkritischer Tornado!
Also wenn wir einen Schwellenwert annehmen, dann würde ich den nicht erst bei 90 km/h ansetzen, sondern schon bei 63 km/h, de versichtungsrelevanten Schwelle, ab der ja durchaus schon ein paar markante Schäden auftreten können.Forstexperte hat geschrieben:Es sei denn, man würde sich auf eine Mindestwindgeschwindigkeitsschwelle am oder nahe dem Erdboden (z.B. 10 m über Grund) festlegen, ab wann tornadische Zirkulation am Boden unter einer Trichterwolke Tornado genannt werden darf. Dann hätten wir es einfacher, viele Diskussionen würden so nicht mehr aufkommen…
Da gibt es nichts konkretes, keinen Schwellenwert. Doswell philosophiert darüber und schreibt, dass er einen Schwellenwert von 25 m/s (ca.90 km/h) angeben würde, falls er dazu gezwungen würde (wird er aber nicht), eine Schwelle anzugeben:
„If I were pressed to provide a threshold, I'd say that the minimum tornadic windspeed should be 58 mph (50 kts or about 25 m s-1), which is the current threshold used for "straightline" winds in thunderstorms.”
Quelle: http://www.cimms.ou.edu/~doswell/a_torn ... rnado.html
Würde man diesem Doswell-„Vorschlag“ folgen, beginnt die unterste Tornado-Intensität, ab der tornadische Zirkulation ein Tornado genannt werden darf, mit T1/F0.
Viele Grüße, Martin
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Es ist grundsätzlich ja nichtO.K., der von Dir (und bereits vor kurzem von Herbert in der WZ) gemachte Einwand – dass hier nicht explizit zwischen Blindtrombe und Funnelcloud unterschieden wird - ist berechtigt und sollte behoben werden.
Funnel(cloud) und Blindtrombe sind nicht zwangsläufig identisch. Das wird durch den Eröffnungsbeitrag von Felix schön dargelegt und ist auch den TorDACH-Leuten bekannt. Der Artikel hier:
http://www.tordach.org/topics/tornadodef_de.htm
auf den ich schon oft verwiesen habe, ist bereits mehrere Jahre alt und sollte von Nikolai Dotzek (wenn er denn Zeit hat) dementsprechend überarbeitet werden.
Darf man nicht nur, sollte man auch. (Du erinnerst dich vielleicht an alteDarf man ein physikalisch ein und dasselbe Phänomen nur nach einem subjektiv gesetztem Intensitäts-Schwellenwertes unterschiedlich nennen?
Bei Sturm vs. Orkan, oder Tropischer Sturm vs. Hurrikan/Taifun/Zyklon verfährt man so.
Gerrit Rudolph, Limburg/L hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich hol den Thread mal wieder hoch, um die Unterscheidung der Begriffe nochmal ins Licht zu rücken.
Auf diesem Bild sehen wir einen FUNNEL.
Ganz richtig, ein Funnel! Der auskondensierte Teil eines Wirbels an einer konvektiven Wolke. Dass da, wo der Funnel ist, auch ein TORNADO (in besonderer Weise bewegte Luft) sein dürfte, liegt hier allerdings ziemlich nahe...
Auf diesem Bild sehen wir auch einen FUNNEL.
Näher ran:
Aber hier ist es extrem unwahrscheinlich, dass ein Tornado vorhanden ist. Demnach handelt es sich um eine echte oder unechte Blindtrombe.
Gruß, Gerrit